Stolpersteine

Stolpersteine

Ein Kunstprojekt gegen das Vergessen

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ – Mit diesem Leitsatz hat der Künstler Gunter Demnig 1994 in Köln das Kunstprojekt Stolpersteine ins Leben gerufen. Seitdem verlegt er kleine Gedenktafeln aus Messing im Gehweg vor den letzten freiwillig gewählten Wohnorten von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Inzwischen liegen mehr als 100.000 Stolpersteine in 31 europäischen Ländern – und machen Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar und begehbar.

Auch in Neukirchen wird seit 2014 erinnert und seitdem jährlich Stolpersteine verlegt – stets im Gedenken an jüdische Familien aus unserer Stadt, die während der NS-Zeit entrechtet, vertrieben oder ermordet wurden.

Den inhaltlichen Auftakt bildet jedes Jahr eine Gedenkveranstaltung am 9. November, organisiert von Schülerinnen und Schülern der Steinwaldschule Neukirchen und der Melanchthon-Schule Steinatal. Im Rahmen dieser Veranstaltung erinnern die Jugendlichen an die Reichspogromnacht, in deren Folge auch in Neukirchen jüdische Bürgerinnen und Bürger Opfer von Gewalt und Ausgrenzung wurden. Zum Zeitpunkt der Reichspogromnacht lebten 27 jüdische Familien mit 101 Menschen in unserer Stadt.

Die Verlegung neuer Stolpersteine erfolgt jeweils im darauffolgenden Frühjahr und ist eingebettet in das öffentliche Gedenken der Stadt Neukirchen.

Wir laden Sie herzlich ein, den Weg der Stolpersteine durch Neukirchen zu verfolgen. Er führt zu zahlreichen Orten der Erinnerung und endet am Gedenkstein der ehemaligen Synagoge. Dieser trägt die eindringlichen Worte:

„Das gegenüberliegende Gebäude diente der jüdischen Gemeinde seit 1832 als Synagoge. Während des Naziregimes wurden alle Juden aus Neukirchen vertrieben oder verschleppt und die Synagoge am 9. November 1938 innen verwüstet.“

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