Die Kuh als Klimaretter? Warum wir Weidetiere wieder rauslassen sollten

Pressemitteilung des Vereins zur Regionalentwicklung im Knüllgebiet e.V.

Der Verein zur Regionalentwicklung im Knüllgebiet e.V. lädt ein zu einem Vortrag von Florian Schwinn am Dienstag, den 6.5.2024 um 19 Uhr in das Bürgerhaus in Neuenstein Aua.

Der Klimawandel verändert unsere Landschaft und hat großen Einfluss auf den Umgang mit dieser. Zeitgleich verschwinden zahlreiche Arten, die – winzig klein – im Boden wirken oder – etwas größer – für die Bestäubung und Befruchtung vieler Nutzpflanzen notwendig sind. Darüber hinaus verlieren wir fruchtbaren Boden, der die Grundlage unserer Ernährung ist. Wir können dem entgegenwirken, regional und mit ganz einfachen Mitteln und jahrtausendelang bewährten Helfern: Mit unseren Weidetieren. Wir müssen die Rinder nur wieder herauslassen aus den Ställen und die Landschaften wieder herstellen, die wahrscheinlich ursprünglich sind für Mitteleuropa: Weidelandschaften. Viele Jahrtausende prägten die Herden von großen und kleineren Pflanzenfressern die Landschaft. Als unsere Vorfahren die wilden Herden dezimiert oder vertrieben hatten, wurden sie ersetzt durch die von Menschen gezüchteten Nutztiere. Erst vor zweihundert Jahren haben wir angefangen, die Weiden zu mähen und damit zu Mähwiesen zu entwickeln. Darauf folgte die Industrialisierung der Landwirtschaft. Die Erträge wuchsen, aber die Landschaft verarmte. Um die Kulturlandschaft mit ihren wichtigen Ökosystemleistungen für die Zukunft zu rüsten, wird es Zeit, die Tiere wieder herauszulassen. Es wird Zeit, von der klimapositiven Wirkung der Kuh zu erzählen, davon, wie wir mit ihr den Boden retten und die Artenvielfalt erhalten und fördern.

Referent ist Florian Schwinn, er war Redakteur beim Hessischen Rundfunk und hat sich als Buchautor intensiv mit Umwelt und Kulturlandschaft beschäftigt (Buch „Die Klima-Kuh“).